Tusculum, 4. Jahrhundert v.Chr.

Tusculum, Rom, 4. Jahrhundert v.Chr.
Krieg gegen Tusculum, der Feldherr Camillus solle ihn führen, dies beschloss der römische Senat. Der Grund: Obwohl Tusculum mit Rom verbündet war, hatten Tusculaner mit Erlaubnis ihres Staates zusammen mit den Volskern gegen Rom gekämpft.

Titus Livius berichtet davon in seiner Römischen Geschichte „Seit der Gründung der Stadt“ (Buch VI, 25f). Unabhängig von der Frage, wie zuverlässig der Geschichtsschreiber hier erzählt,  können wir das Geschilderte einschließlich der ungewöhnlichen Fortsetzung zum Anlass für weitergehende Überlegungen nehmen.

Camillus lässt das römische Heer gegen Tusculum ausrücken und ein Lager aufschlagen – aber er findet Tusculaner draußen auf den Feldern arbeiten und das Stadttor offen. In Scharen gehen Tusculaner zivil gekleidet den bewaffneten Römern furchtlos entgegen und bringen ihnen Lebensmittel ins Militärlager. Camillus vergewissert sich in der Stadt, dass dort ebenso beständiger und ruhiger Friede und normales Treiben herrscht wie vor dem Tor, die Haustüren sind offen.
„Entwaffnet durch diese Gelassenheit der Feinde“ (Victus igitur patientia hostium) leitet Camillus das Ende des geplanten Krieges mit den Worten ein:
„Tusculaner, ihr habt die wahren Waffen und die wahren Kräfte gefunden, mit denen ihr euer Eigentum vor dem Zorn der Römer schützen werdet.“ Er schickt sie nach Rom, sie sagen dem Senat u.a.: „Wir danken euren Feldherrn sowohl als euren Heeren, dass sie […] wo kein Feind war, auch keinen finden wollten. […] Soll uns die Übermacht eurer Waffen fühlbar werden, so wollen wir sie wehrlos fühlen.“ Rom zieht die Soldaten ab.
Durch patientia – Geduld, Gelassenheit, Bereitschaft zu leiden (eher als zu kämpfen) – haben die Feinde den Feldherrn „besiegt“. Der Geschichtsschreiber lässt den als tugendhaft und vorbildlich dargestellten Feldherrn patientia als wahre Waffe und wahre Kräfte zum Schutz vor Krieg bezeichnen.

Dazu gibt es „weitere Informationen zu den Ereignissen in Tusculum und Jerusalem“ 

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